Posaunenchor Tautendorf

Posaunenchor Tautendorf

Der Posaunenchor Tautendorf

Der Begründer des Posaunenchores in Tautendorf und einer der zwei aus dem Gründungsjahr verbliebenen Musiker ist Pfarrer Ekkehard Hesse.

Im September 1966 regte er die Gründung des Posaunenchores an. So begannen damals 4 Schüler aus Tautendorf und 3 aus Eineborn mit dem Erlernen der Blasinstrumente. Den Unterricht gab der damalige Landesposaunenwart Jüterbog „Der hat uns damals ganz schön gefordert („gestriezt“)“ erinnert sich Manfred Walter, der letzte der alten Garde, noch genau. Doch die Anstrengungen lohnten sich, denn schon nach einem Jahr erfolgte der erste Auftritt in der Eineborner Kirche zur ersten Posaunenfeierstunde.

Die Aus- und Weiterbildung über Jahrzehnte lag bald in den Händen des Stadtrodaer Kantors Hanjörg Geuther. In den Tälerdörfern dürfte es ein bekanntes Bild gewesen sein, wie er bei Wind und Wetter mit dem Fahrrad Woche für Woche nach Tautendorf strampelte. Nach seinem Wegzug nach Braunschweig übernahm einer der Bläser, Volker Tirpitz, die Leitung; bis heute.

Doch ganz so einfach war es zu den damaligen Zeiten dann doch nicht, denn die Beschaffung der Instrumente stellt ein Problem dar. Über Beziehungen und durch die Tautendorfer Frauenhilfe konnten nach und nach Instrumente beschafft werden, wobei sich auch das eine oder andere Blasinstrument ausgeborgt wurde.

Bald hatte sich der Posaunenchor Tautendorf in der Kirchgemeinde fest etabliert und sorgte für den entsprechenden musikalischen Rahmen zu kirchlichen Festen, Gottesdiensten, Geburtstagen, Jubiläen und Trauerfeierlichkeiten.

Stolz sei Pfarrer Hesse auch immer auf seine Gemeinde gewesen, denn schließlich waren 10 Prozent der Tautendorfer Einwohner Musiker im Posaunenchor. Er hatte in den Zeiten der DDR sogar eine Sondergenehmigung für die Schüler erhalten, dass sie zu ihren Auftritten während der Unterrichtszeit freigestellt wurden, mit der Auflage, dass die schulischen Leistungen nicht nachlassen würden. Da dies nicht passierte bedeutete das für Pfarrer Hesse „dass wir nur intelligente Schüler in Tautendorf hatten!!!“

Der Tautendorfer Posaunenchor beim Auftritt zum Tälerweihnachtsmarkt

Wenn Ekkehard Hesse auf die vergangenen Zeiten zurückblickt, kann er noch viele Begebenheiten berichten, die auch zur Festveranstaltung am 16. und 17. September 2006 erzählt werden sollen.

Ebenfalls eingeladen auf den Pfarrhof nach Tautendorf ist aus diesem Anlass der Partnerchor aus Gründelhardt bei Crailsheim. Seit 1985 pflegt man partnerschaftliche Kontakte, die auch nach der Wende noch Bestand haben. So gehören gegenseitige Besuche, jeweils zu Himmelfahrt, zum festen Jahresprogramm des Posaunenchores.

Heute treffen sich die derzeit 20 aktiven Musiker aus Tautendorf und Renthendorf immer montags zur Probe. Eingerechnet sind dabei schon die vier Jungbläser. Da meist die Väter ihre Kinder mit für die Musik begeistern konnten, haben die Tautendorfer zum Glück keine Nachwuchsprobleme.

Dabei spielt nicht nur die Freude am Musizieren eine Rolle, sondern auch die Gemeinschaft, denn nach dem musikalischen Teil der Proben bleiben (natürlich nur die alten und gestandenen) Musiker gern noch auf ein Fläschchen Bier sitzen.

Dabei werden in der Gemeinschaft dann auch gleich die wichtigsten Angelegenheiten besprochen.

Unter dem Dach der Kirchgemeinde agierend, organisiert und finanziert sich der Posaunenchor sozusagen selbst, denn die finanzielle Lage der Kirchen ist angespannt. Dabei ist es für die Männer um Herrn Hesse ein kleines Kunststück, den Unterricht, die nötigen Materialien und die teuren Instrumente zu finanzieren.

Zu ihren Auftritten bei Beerdigungen, kirchlichen Festen oder zu Geburtstagen und Ehejubiläen sind die Tautendorfer Bläser deshalb über jede Spende froh, die dann auch vollständig dem Posaunenchor zukommt.

So vielfältig wie die Anlässe ihrer Auftritte ist auch das Repertoire des Klangkörpers. Neben der kirchlichen Musik gehören auch Klassik, Volkslieder, Märsche, Walzer, Swing, Gospels und Stimmungslieder zum einstudierten Programm. „Das alles soll zum Posaunenfest anlässlich unseres 40jährigen Bestehens gezeigt werden“, verspricht Herr Hesse.

Wer nicht so lange warten möchte und die Musiker aus Tautendorf mit einem Teil ihres Könnens schon bald erleben möchte, hat dazu Ostern oder zu Pfingsten in der Kirche Tautendorf oder in einer der Umgebung dazu sicherlich Gelegenheit. Weitere Auftritte im Verlaufe des Jahres absolviert der Posaunenchor in den umliegenden Orten: Z.B. Adventsmusik in Lederhose, Eineborn und Ottendorf;

Waldgottesdienst in Bremsnitz,

Konfirmationsgottesdienst in Eineborn, Renthendorf und Tautendorf.

T. S. (März 2006)