Maibaumsetzen in Tissa

Maibaumsetzen in Tissa

Weltpremiere in Tissa zum Maibaumsetzen 2014

Die Tissaer haben mal wieder paar Rekorde aufgestellt, von denen die Welt unbedingt erfahren sollte.
In Tissa wurde der höchste Maibaum der Welt gesetzt. Nicht vergleichbar mit denen an Land, und vor allem denen im Holzland. Aber wir haben den höchsten Maibaum im Wasser, in den Teich gesetzt.

Die Vorteile liegen klar auf der Hand. Er steht niemand im Weg, die Hunde können ihn nicht anpinkeln, er bleibt lange grün und falls ihn ja die Burschen aus den Nachbardörfern umhauen, fällt er eh nur ins Wasser.
Ein Lochmeister ist beim Setzen auch nicht von Nöten, denn es muss kein Loch gebuddelt werden und es kann somit niemand über Nacht wieder zuschaufeln, denn solche Spaßvögel gibt’s ja immer wieder. Im Winter beim Schlittschuh laufen sollte man allerdings die Augen offen halten, denn ein Baumstamm mitten auf dem Eis ist selten und macht böse Beulen im Gesicht.


Das Tüfteln über das Setzen des Riesen war abendfüllendes Programm und die verwegenen Ideen zahlreich. Ein findiger Maschinenbauingenieur schmiedete kurzfristig einen Nachläufer, aus allen Teilen die dazu geeignet schienen, zum Transport des Riesen.

Glücklicherweise konnten wir auf die Erfahrung von Statikern, Holzfällern und Seemännern zurückgreifen, die sogar schon auf der Adria gesegelt waren. Um den Baum in die Vertikale zu bringen wurden Kräftediagramme erstellt und der Satz des Pythagoras musste ebenfalls herhalten. Unsere erste Variante ist sicher noch entwicklungsfähig.


Aber die Welt wird auf Tissa schauen und alle werden sagen, das ist Rekordverdächtig. Gedrückt wurde beim Aufstellen sowieso, aber es musste auch ordentlich gezogen werden. Das pünktlich vierzehn Uhr, zu Beginn Dauerregen einsetzte störte die Setzer nicht so sehr, denn sie standen ja eh bis zum Hals im Wasser.
Die etwas Kürzeren mussten beim Drücken die Luft anhalten.
Die genaue Ausrichtung des Maibaumes erfolgte mit Schlauchboot und Wasserwaage. Im Gipfel des stolzen Baumes, der stramme Max hat immerhin seine Fünfundzwanzig Meter und wiegt die Tonne, sorgt eine Regenbogenmaschine für die richtige Stimmung, und des Nachts erstrahlt er im Lichte, um den verwirrten Heimkehrer eine Orientierung zu geben wie ein Leuchtturm in stürmischer See. Und wenn du dann feuchte Füße bekommst, weißt du, du bist zu Hause in Tissa. (R.H.2014)