Ortsgeschichte Waltersdorf
Waltersdorf – alter Ort mit neuem Flair
Waltersdorf liegt im unteren Bereich der sogenannten „Tälerdörfer“ und befindet sich innerhalb des gleichnamigen Landschaftsschutzgebietes. Mit seinem bis an den Ortsrand reichenden Waldbestand, durchflossen von der Roda, und. seinem gepflegten Erscheinungsbild zählt es zu den schönsten Dörfern der Verwaltungsgemeinschaft.
Innerhalb der Mitgliedsgemeinden der Verwaltungsgemeinschaft „Hügelland/Täler“ zählt Waltersdorf mit 205 Einwohnern (Stand 01.01.2002) zu den eher kleinen Orten, obwohl Meusebach (96 Einwohner) oder Kleinbockedra (47 Einwohner) wesentlich kleinere Gemeinden sind. Wichtiger als diese absoluten Zahlen ist jedoch der Bevölkerungszuwachs in den letzten Jahren. Da liegt Waltersdorf mit etwa 30% an der Spitze!
Exakte
Zahlen über die Gründung von Waltersdorf existieren leider nicht, der
Zeitraum der Gründung geht jedoch auf das 12. Jahrhundert zurück.
Seit der Gründung des Zisterzienser-Klosters in Roda (das heutige Stadtroda) gehörte Waltersdorf zuden
Klosterdörfern und wurde in diesem Zusammenhang das erste Mal
urkundlich erwähnt. Dem Kloster gegenüber waren unter anderem
Frondienste zu leisten.
Bedingt
durch seine Lage am Ausgang der Tälerdörfer gab es regelmäßig mehr oder
weniger große Überschwemmungen, so z. B. 1582 mit etwa 1,50 m
Wasserhöhe im oberen Ortsteil.
Im Jahre 1521 erfolgte im Kreis Roda
ein Wechsel vom Katholizismus zum Protestantismus. 1543 verkaufte
Kurfürst Johann Friedrich Waltersdorf an die Gebrüder Kunz und Apel von
Meusebach.
Während des Dreißigjährigen Krieges blieb der Ort vor
Zerstörungen von durchziehenden Truppen verschont. Die darauffolgende
Pest forderte aber drei Opfer. Erwähnenswert ist auch die große
Heuschreckenplage von 1693, welche alles vernichtete.
Seit 1655
hatten die Tälerdörfer die Gelegenheit, ihre bäuerlichen Produkte auf
dem Rodaer Wochenmarkt anzubieten (Stoffe, Töpferwaren, Leinwand).
Nach dem Aussterben der Meusebacher Linie fiel Waltersdorf 1753 an die Wettiner zurück.
Nach den Unterlagen der Forstbehörde hat irn Jahre 1757 die bis in die 80er Jahre des 20. Jahrhunderts
als Wahrzeichen von Waltersdorf dienende „Torbuche“ als zusammenwachsender Wildling ihr Wachstum begonnen.
1863
– 1866 erfolgte der Bau der Straße von Tröbnitz durch die Tälerdörfer,
wofür bereits 1858 von der Gemeinde Waltersdorf die beiden Steinbrücken
erbaut werden mussten. Das führte zu deutlich besseren Wegeverhältnissen
und Zeitverkürzungen für die Postkutsche sowie Pferde- und
Ochsenfuhrwerke.
Die Kinder von Waltersdorf besuchten bis 1685 die Stadtschule von Roda und danach die damals neu erbaute Schule von Tröbnitz.
Im
Jahre 1871 wurde in der Ortsmitte anlässlich der deutschen
Reichsgründung eine Eiche gepflanzt, welche sich bis heute zu einem
stattlichen Baum und als weiteres Wahrzeichen von Waltersdorf entwickelt
hat. Seit 1908 gibt es im Ort elektrischen Strom, zunächst fanden
Glühlampen mit einer Leistung von 5 bis 6 Watt Verwendung. Im 1.
Weltkrieg blieben 2 Einwohner im Felde. Von den zum 2. Weltkrieg
eingezogenen 21 Männern kamen 7 nicht wieder zurück. Am 12. April 1945
wurde Waltersdorf von amerikanischen Truppen besetzt.
1960 erfolgte der Zusammenschluss von 33 Einzelbauern zur LPG Typ l „Torbuche“. Von 1957 — 1970 existierte in der Tälermühle das Institut für Bienenzucht als Leitinstitut für das gesamte Bienenwesen der DDR.
In den Jahren 1978 – 1980 wurden zwei neue Brücken über die Roda gebaut und die Straßenführung entsprechend verändert.
Das
größte Bauvorhaben von Waltersdorf war neben der Sanierung des Altortes
Waltersdorf die Erschließung und anschließende Bebauung des
Neubaugebietes „Am Sommerberg“. Mittlerweile stehen 24 Häuser
unterschiedlichen Typs auf diesem herrlichen Flecken Erde.
Trotz der
relativ niedrigen Einwohnerzahl kann Waltersdorf auf eine Reihe von
Aktivitäten verweisen. Dank des Fleißes und Einsatzes der Einwohner
wurde das Gemeindehaus rekonstruiert und steht sowohl für
Feierlichkeiten als auch für die Freizeitbetätigung zur Verfügung.
Die
Mitgliederzahl im Feuerwehrverein ist auf über 20 gestiegen. Jährlich
werden Veranstaltungen wie Fasching, Silvester, Osterfeuer usw.
organisiert. Seit der Wende lebte auch die Tradition der sogenannten
Altgemeinde wieder auf. Eine Frauengymnastikgruppe, eine
Fußballmannschaft im Altersbereich von 15-56 Jahren, ein Töpferzirkel
und eine Interessengemeinschaft Holzverarbeitung bieten den Einwohnern
eine sinnvolle Betätigung.
An
dieser Stelle soll ganz besonders die langjährige Tätigkeit unseres
Ortschronisten Horst Sippach hervorgehoben werden. Ihm ist es durch
seine Sammlung und Aufarbeitung von Daten entscheidend mit zu verdanken,
dass eine nahezu lückenlose Chronik unseres Ortes entstanden ist. Sogar
ein Lied von Waltersdorf hat er entdeckt.
Heute
ist Waltersdorf wegen seiner landschaftlich schönen Lage ein beliebtes
Ausflugsziel für Wanderer und Radfahrer, wozu der Ausbau des
Radfahrnetzes und die Anbindung des Ortes beigetragen haben.
Für
Gäste gibt es inzwischen auch eine Übernachtungsmöglichkeit und der
„Landgasthof Degner“ lädt mit landestypischer Kost zur Stärkung ein.
Die
Freiwillige Feuerwehr von Waltersdorf, gegründet am 22. Juli 1922,
begeht im Jahr 2002 ihr 80-jähriges Jubiläum. Aus der Chronik ist
ersichtlich, dass der Bau des ersten Spritzenhauses bis ins Jahr 1820
zurück geht. Damals musste das Löschwasser noch mit einer durch die
Einwohner gebildeten Eimerkette von der Roda an den Brandherd gebracht
werden. 1900 wurde die erste Handdruckspritze gekauft, welche bis 1965
ihren Dienst tat und. dann von einer Motorspritze abgelöst wurde.
Bei Wohnungsbränden und den hin und wieder auftretenden Hochwassern hatten die Kameraden häufig Gelegenheit, ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Heute hat die FFW eine Personalstärke von 18 Kameraden. Wehrleiter ist Rudi Degner. Ein aktuelles Problem ist der relativ hohe Altersdurchschnitt der Kameraden von über 44 Jahren. Obwohl das Wirken der FFW bei der Brandbekämpfung dem vorbeugenden Brandschutz von allgemeinem Interesse und für jeden Bürger von Bedeutung ist, fehlt der Nachwuchs.
Horst Sippach und Dr. Norbert Miosga (2002)
Waltersdorf – wo die Tälerdörfer beginnen (2008)
Von Stadtroda kommend gelangt man in die Tälerdörfer, wenn man in Tröbnitz dem Lauf der Roda aufwärts folgt. In Waltersdorf angekommen fallen den Besuchern gleich die schmucken Fachwerkhäuser auf, welche die Dorfstraße säumen.
Wer
genauer hinschaut, wird merken, dass die Dorfansicht kein Mast und kein
Kabel stört. Dieser glückliche Umstand, den man als Durchreisender
vielleicht erst auf dem zweiten Blick bemerkt, hat seinen Ursprung zu
Beginn der 1990er Jahre. Gleich nach der Wende kümmerte sich der seit
dieser Zeit tätige Bürgermeister Helmut Putze um Fördermittel. So
gelang es ihm, gleichzeitig mit der Gemeinde Mörsdorf, als eine der
ersten Gemeinden in Thüringen in das Förderprogramm zur Dorferneuerung
aufgenommen zu werden. Zu dieser Zeit war manchem Thüringer der Begriff
Dorferneuerung noch unbekannt, doch in Waltersdorf sollte es sich bald
zeigen, was man mit dem Förderprogramm alles erreichen kann. Denn nicht
nur die Gemeinde konnte mit Hilfe der ausgereichten Fördergelder das
Gemeindehaus zum Dorfgemeinschaftshaus umbauen. Neben dem Einbau einer
Heizungsanlage konnte das Dach des Gebäudes und das Fachwerk erneuert
werden. Heute ist neben dem Bürgermeisterbüro noch ein Versammlungsraum
in dem Gebäude untergebracht, der auch zu Familienfeiern genutzt wird.
Außerdem wurde von der Gemeinde ein Buswartehäuschen errichtet.
ch
fast jeder zweite private Hausbesitzer in Waltersdorf konnte in den
Jahren von 1992 bis 1994 einen Fördermittelbescheid erhalten. Die
entsprechenden Eigenmittel vorausgesetzt, konnten so viele Einwohner
ihre Häuser sanieren. Zur damaligen Zeit, den Anfängen der
Dorferneuerung in Thüringen, durften sich die Hauseigentümer noch über
Förderquoten von 50 % freuen. Erneuert wurden vielen Dächern und
Fassaden auch einige Heizungsanlagen aus DDR-Zeiten.
Die Gemeinde plante dann aber schon 1994 mit einem Wohngebiet ihr nächstes großes Vorhaben, welches für das relativ kleine Dorf einen gewaltigen finanziellen Kraftakt darstellte. Ein Wohngebiet direkt am Dorfrand sollte einerseits mehr Einwohner nach Waltersdorf locken und andererseits auch jungen Familien aus Waltersdorf eine Gelegenheit mit einem Bauplatz ihren Lebensmittelpunkt im Heimatort behalten zu können.
Schon bei den Planungen hierzu wurde seitens des Gemeinderates großer Wert darauf gelegt, das neue Wohngebiet so weit wie möglich in der Nähe bestehenden Ort zu integrieren und es nicht abseits oder außerhalb des „Altdorfes“ zu platzieren.
Heute ist das Wohngebiet mit seinen geplanten 29 Bauplätzen fast vollständig ausgebucht. Nur noch 2 Bauplätze sind zu haben. Auch die Einwohnerzahl erhöhte sich um 30%. Während in Waltersdorf um 1649 erst 89 Einwohner waren, wohnten waren es 1885 bereits 133 Einwohner in 30 Haushaltungen. Noch vor 5 Jahren lebten in Waltersdorf 205 Einwohner, dank des Wohngebietes. Leider ließ sich der allgemeine Abwanderungstrend der Thüringer nicht ganz kompensieren, denn derzeit leben 179 Bürger in Waltersdorf.
Zum heutigen Zeitpunkt kann Bürgermeister Helmut Putze die von der Gemeinde in Eigenregie durchgeführte Erschließung und Vermarktung des Wohngebietes als einen erfolg einschätzen. Auch wenn die finanzielle Belastung hoch war, so hat sich der Aufwand für die Gemeinde gelohnt.
Da im Wohngebiet eine zentrale Kläranlage für die Abwasser gebaut werden musste, wurde seitens der Gemeinde in Zusammenarbeit mit dem ZWA geplant, auch die schon bestehenden Häuser des „Altdorfes“ an diese mit anzuschließen. Während kurz vor der Wende eine neue Trinkwasserleitung in Waltersdorf verlegt wurde, kam nun 1994/95 auch die Abwasserleitung für die Häuser entlang der Hauptstraße dran. Dies bestand teilweise aus einem offenen Kanal und war schon längst nicht mehr zeitgemäß. Parallel mit der Einrichtung des Wohngebietes erfolgte auch der Ausbau der Ortsstraße.
Das Straßenbauamt als Bauherr für die Ortsstraße forderte von der Gemeinde, dass die neu zu errichtende Straße in Zukunft auch nicht gleich wieder für die Verlegung anderer Medien geöffnet werden dürfe und schlug vor, gleich alle Versorgungsleitungen für die Häuser unterirdisch zu verlegen. Was wie ein kleines Wunder in unserem Behörden- und „Zuständigkeitsdschungel“ von ZWA, TEAG und Telekom klingt, gelang in Waltersdorf. Vom Strom über Telefon und Fernsehkabel der Gemeinschaftsantenne, alles liegt nun unterirdisch und kein Mast oder oberirdisch verlegtes Kabel stört das Ortsbild.
Wie Bürgermeister Helmut Putze sagt: „Es war ein hartes Stück Arbeit, alle Entscheidungsträger davon zu überzeugen, aber der Zeitpunkt war günstig und wir konnten die Gelegenheit nutzen.“
Nachdem im Jahr 2003 auch noch die letzten Häuser in den Seitenstraßen an die zentrale Kläranlage im Wohngebiet angeschlossen wurden, gehört Waltersdorf zu den wenigen kleinen Landgemeinden in Thüringen, die vollständig an eine moderne vollbiologische Kläranlage angeschlossen sind.
In der Waltersdorfer Flur gab und gibt es viele große Waldflächen. In seiner Abhandlung über das Herzogtum Sachsen-Altenburg von 1891 schreibt Löbe: “In der Waltersdorfer Flur besitzt die Universität Jena seit dem 15. Oktober 1633 als Zubehör des Rittergutes Apolda eine Holzparzelle , „das Jungferntheil“ genannt, von 14ha 32a Flächengehalt.
Seit 1996 haben sich die privaten Waldbesitzer aus Waltersdorf zur Forstbetriebsgemeinschaft Waltersdorf-Torbuche zusammengeschlossen. Zu ihr gehören auch noch Privatwaldbesitzer mit Flächen in den Fluren Tissa-Ulrichswalde und Meusebach.
Um die Bewirtschaftungsmöglichkeiten er Waldflächen zu verbessern, konnten durch die Forstbetriebsgemeinschaft Fördermittel für den Bau von über 10km feste Abfuhrwegen und mehrere maschinenbefahrbare Rückewege erlangt werden. Gerade für die Besitzer kleiner Flächen wäre dies privat nicht durchführbar gewesen. Die Betriebsgemeinschaft vereint 40 Waldbesitzer und bewirtschaftet Waldflächen von mehr als 300 Hektar.
Im Sommer 2002 wurde zwar der 80. Geburtstag der Waltersdorfer Feuerwehr gefeiert, doch im damaligen Artikel im Dorfkurier wurde schon auf die schlechte Nachwuchssituation der Wehr hingewiesen. So blieb dem Bürgermeister als Verantwortlichen für eine funktionierende Freiwilligen Feuerwehr nur noch die Wahl, sich nach Partnern umzusehen. Im benachbarten Tröbnitz fanden die Waltersdorfer Kameraden nun eine neue Heimstätte und sie sind nun in der Tröbnitzer Wehr integriert. Gemeinsam werden Ausbildung und Übungen absolviert.
Waltersdorf ist bereits durch einen Radweg mit Tröbnitz verbunden, der leider noch am Ortseingang des Dorfes endet. Doch man kann sich im Landgasthof Degner trösten, dessen Gastfreundlichkeit und schmackhafte Thüringer Küche bestens auch außerhalb der Tälerdorfer bekannt sind.
T.S. 2008
In Waltersdorf nachgeschaut 2014
Seit dem letzten Beitrag über die Gemeinde Waltersdorf im Jahr 2008 ist – vor allem im Juni letzten Jahres- viel Wasser die Roda hinabgeflossen. In diesem Zusammenhang erwiesen sich die in den Jahren zuvor durchgeführten Maßnahmen zur Uferbefestigung als wichtig im Sinne des Hochwasserschutzes. Es wurden ausschließlich zweckgebundene Mittel hierfür eingesetzt. Zum einen wurde die Uferböschung, die durch frühere Hochwasser zu Abspülungen und Auskehlungen unterhalb der Fußgängerbrücke geführt hatten, korrigiert und mit unterschiedlich großen Steinen stabilisiert. In einem zweiten Bauabschnitt wurde die Mauer im Bereich dieser Brücke straßenseitig erneuert. Dazu war es erforderlich, die Brücke abzunehmen. Bei dieser Gelegenheit wurde das Lager neu betoniert und die Holzkonstruktion teilweise erneuert. Für die neue Mauer wurden Natursteine verwendet, die dem unmittelbaren Umfeld in ästhetischer Hinsicht gerecht werden. All das konnte nicht verhindern, dass im letzten Jahr die Roda auch in Waltersdorf über die Ufer trat. Größere Schäden an Gebäuden waren zwar nicht zu verzeichnen, im Altdorf drückte das Grundwasser in einige Keller. Oberhalb des Ortes und der Tälermühle wurden im Uferbereich eine ganze Anzahl von Bäumen unterspült und stürzten um.
Im Zuge der Dorfverschönerung wurden z.B. die Uferbereiche der Roda von Wildwuchs befreit, wobei auch eine ganze Anzahl stattlicher Bäume den Kettensägen zum Opfer fielen, und eine Anlage an der ehemaligen Gasflaschenstation mit Pflanzen und Natursteinen aufwendig neu gestaltet . Das alles geschah auf freiwilliger Basis und einige Einwohner waren schon erstaunt, dass mehr als 30 Helfer mit großem Engagement bei der Sache waren.
In einer vorhergegangenen Aktion wurden ebenso tatkräftig die Räume des Gemeindehauses renoviert, d.h. neu tapeziert und gestrichen. Einige Frauen nähten Gardinen und wagten sich sogar, die Stühle mit neuem Stoff zu beziehen. Schließlich wurde die Küchenzeile mit neuen Möbeln ausgestattet. Als Resultat entstanden drei ansprechend gestaltete Räume, die für diverse Gelegenheiten genutzt werden können. Davon wird regelmäßig Gebrauch gemacht. So treffen sich besonders vor den großen Festtagen Frauen, um in lustiger Runde Möglichkeiten der künstlerischen Gestaltung jeglicher Art im Austausch vorzustellen. Einmal im Monat wird in einer Männerrunde zünftig Skat gedroschen, wobei auch der Humor nicht zu kurz kommt. Vor einem Jahr wurde das Umfeld der historischen Eiche neu hergerichtet und für die Senioren eine rustikale Rentnerbank aufgestellt.
Bei all diesen Aktivitäten wurde auch an größere Veranstaltungen gedacht. Erinnert sei an das Dorffest 2010 mit Lampionumzug mit Blasmusik für die Kinder und einem stimmungsvollen Lagerfeuer für alle. Sehr viel Zuspruch fand auch wieder der Weihnachtsmarkt im Dezember 2013 im Hof der Familie Isbrecht. Hier war für das leibliche Wohl bestens gesorgt und einige Einwohner boten in liebevoller Handarbeit gefertigte Produkte an.
Leider ruht die Organisation und Durchführung solcher Veranstaltungen in der Regel immer auf den gleichen Schultern, es fehlt einfach das Interesse in der Breite.
Neben den positiven Ereignissen gibt es wie in jeder Gemeinde auch in Waltersdorf Dinge, die leider nicht zum Nutzen der Einwohner sind. So musste die Einsatzgruppe der Freiwilligen Feuerwehr ihre Selbständigkeit aufgeben und wurde der Wehr in Tröbnitz angegliedert. Im Ernstfall werden sich also zwangsläufig die Rettungswege verlängern. Ein wesentlicher Grund hierfür war der schon über Jahre fehlende Nachwuchs für diese wichtige freiwillige Tätigkeit. Im gleichen Zeitraum löste sich auch der Feuerwehrverein auf, sodass es im Moment keinen offiziellen Verein im Ort gibt. Mit der altersbedingten Schließung der traditionellen Gaststätte hat ein weiterer wichtiger Bestandteil des Ortes praktisch aufgehört zu existieren.
Waltersdorf hat mit Stand vom 30.1.2014 genau 180 Einwohner, konnte also in den letzten Jahren durch Zuzug und Geburten wieder leicht zulegen.
Diese Tendenz und das zum Glück nie erlahmende Engagement einiger Aktiver geben Mut zu einer positiven Wende auch in der kulturellen Entwicklung dieses schönen Ortes. ( N.M.Februar 2014)